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Niederlichtenauer Heimatfreunde
Der Bischofsweg, der das Örtchen Niederlichtenau früher kreuzte, existiert als Wald
und Feldweg, zu großen Teilen, noch immer. Der originale Name des Weges lautete "Semita
Pribislai", was sich als "Bischofsweg" oder "Fußweg des Pribislaus" übersetzen lässt.
Dieser Name leitet sich von den Reisen der Meißener Bischöfe ab, welche früher zu
Ihren Burgwarden (Grodbezirke) in Göda, Ostro und Drebnitz reisten.
Mit diesen Burgwarden
wurde das Bistum Meißen, im Jahre 1006, vom Kaiser Heinrich II. belehnt. Von diesen
Grodbezirken aus, erfolgte dann auch die Landbesetzung und Christianisierung der
Lausitz. Die historische Westgrenze der Oberlausitz bildete das wundwerschöne Flüsschen
Pulsnitz, welches unseren Ort ebenfalls durchfliesst. Bei dieser Erschliessung der
lausitzer Gegend, benutzten die Meißner Bischöfe einen Fußweg, der von Meißen, über
unsere Region bis in die Lausitz führte.
Er führte über Radeburg und Höckendorf zum
Keulenberg. Dies war die erste markante Erhebung aus Richtung Meißen kommend. Vom
Keulenberg führt der Weg gerade bis Niederlichtenau, kreuzt den Ort in Höhe des ehemaligen
Gasthofes "Lieber Gott"(der Gasthofname hat aber nichts mit den Reisen der Bischöfe
zu tun), und führt dann weiter über den Viebig nach Häslich und Bischheim. Dort rastete
der Bischof, wodurch der Ortsname entstand. Weiter führte der Weg über Prietitz,
Ostro und Göda bis Bautzen.
Zu späteren Zeiten wurde dieser Weg auch von Fuhrwerken
befahren. Diesen Verbindungsweg nutzten die Bischöfe für die Christianisierung der
Sorben. Er spielte daher eine große Rolle.
Nach heutigen Erkenntnissen muss es sich
bei dem Namensgeber um einen Heveller-
Pribislaus
musste wahrscheinlich nach dem großen Slawenaufstand von 983 seinen Sitz in Brandenburg
aufgeben. Mit Unterstütztung Kaiser Ottos III. und Fürst Mieszkos I. von Polen, der
mit Pribislaus verschwägert war, gelangte er um 991 wieder dorthin, ohne aber dauernd
Herrschaft ausüben zu können. Vor dem Hintergrund der Kämpfe des deutschen Reiches
mit den heidnischen Lutizen, wurde die Brandenburg zum Brennpunkt gewalttätiger Auseinandersetzungen
sächsischer Familien, der Heveller und der Piasten, in deren Verlauf Pribislaus etwa
nach 991 getötet wurde.
Der in vielen Karten eingezeichnete